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Tagebuch-Eintrag 1: Ich will endlich einen Mann!

Autorenbild: AntjeAntje
Tagebuch-Eintrag

Hallo Tagebuch,


heute bin ich wirklich fertig mit der Welt. Ich mag einfach nicht mehr… Es kann doch nicht sein, dass die Männer, die ich mir aussuche, einfach nicht zu mir zu passen scheinen…



Christian ist so sehr ein Reinfall, dass ich eigentlich nur noch lachen kann. Wie kann man nach 6 Tagen nur so bescheuert sein? Ich hab das Gefühl, dass mir das Universum nicht mit nem Gartentor winkt, sondern mir die ganze Scheune hinterherwirft… Sooo bekloppt. Ich weiß, du weißt noch gar nix von ihm, weil ich die letzten Tage einfach keinen Bock hatte, was zu schreiben. Jetzt muss es aber sein, sonst glaub ich mir die Geschichte später nicht mehr…


Eigentlich hatte das ziemlich wow angefangen. Ich war mit dem Lütten beim Jobcenter, musste wieder Unterlagen einreichen. Und obwohl wir so früh da waren, war schon wieder kein Sitzplatz frei. Nur neben nem jungen Mann. Also hin da, den Kleinen auf meinen Schoß und rumgeguckt. Der Typ neben mir hat in einem Buch gelesen, und ich hab ihn einfach gefragt “Chemie oder Bodenkunde?”, als ich die Kapitelüberschrift erhascht hatte.


Und, naja… Aus dieser Frage ist ein zweistündiges, megaintensives Gespräch geworden, bei dem die Anwesenden entweder laut gelacht oder rote Ohren bekommen hatten. Ich fands cool, weil es einfach so spontan und irgendwie normal war.


Wir haben selbstverständlich Nummern ausgetauscht. Handy, Festnetz, Email, Skype, ICQ, Adresse, und alle weiteren, völlig bekloppten Kontaktmöglichkeiten. Irgendwie creepy, irgendwie süß.


Am ersten Tag haben wir uns in der Stadt getroffen, einen Kaffee am Bahnhof getrunken, viel gelacht.

Am zweiten Tag, Christian ist auch Landschaftsarchitekt und auf dem Weg in die Selbstständigkeit, sagte er, dass wir doch unsere Büros zusammenschmeißen könnten.

Am dritten Tag war ich bei ihm zu Hause und er hatte für uns lecker Spaghetti gekocht.

Am vierten Tag gingen wir spazieren, und er sagte “lass uns kleine Babies machen”.

Gestern, am fünften Tag, war er mit Teddy unten am See laufen. Ich hatte starke Migräne.

Und eben, sechster Tag, kam er mit seiner Zahnbürste zu mir.


Ich sagte ihm, dass ich ihn noch nicht in meine Wohnung reinlassen wolle. Ich brauche noch einen Moment. Er sah mich an, mit Tränen in den Augen, und sagte “aber beeil dich, ich lieb dich doch”.


Wow. Öhm… Ok…


Ich muss mir die Tarotkarten legen, ich brauche dringend Rat…

Bente


… Fortsetzung folgt...



 

Tagebuch

Tagebuchstimme:


Liebe Bente,


ich verstehe deine Frustration und deine Sehnsucht nach einem passenden Partner. Es scheint, dass Christian die Dinge zu schnell angegangen ist, während du dir noch Zeit lassen wolltest. Deine Gefühle sind völlig nachvollziehbar.


Es ist wichtig, dass du dir den Raum nimmst, den du brauchst.

Setze klare Grenzen und höre auf dein Bauchgefühl. Du musst niemandem etwas beweisen oder dich zu etwas drängen lassen. Nimm dir die Zeit, um herauszufinden, was du wirklich willst und was dir wichtig ist.

Du bist stark und wirst deinen Weg finden – ganz nach deinem Tempo.

Ich bin immer hier, um dir zuzuhören.


Dein Tagebuch

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